Urban Mining bezeichnet die gezielte Rückgewinnung wertvoller Materialien aus bestehenden Bauwerken oder Infrastrukturen. Dieser Ansatz nutzt die Stadt als Rohstofflager, indem Abrissmaterialien sortenrein getrennt, aufbereitet und wieder in den Bauprozess eingebracht werden. Dadurch werden nicht nur natürliche Ressourcen geschont, sondern auch der Energieverbrauch entlang der Lieferkette reduziert. Urban Mining erfordert präzise Planung, spezielle Demontagetechniken und vorausschauende Dokumentation, birgt aber enormes Potenzial für mehr Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz in Städten.
Wiederverwendbare Bauteile fördern einen Paradigmenwechsel in der Konzeption und Errichtung von Gebäuden. Hierbei werden Konstruktionselemente so gestaltet, dass sie nach ihrer Erstverwendung rückgebaut und anderen Projekten zugeführt werden können. Modulare Bauweisen unterstützen diesen Ansatz, indem standardisierte Komponenten flexibel kombiniert werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: neben effizienteren Bauabläufen können Ressourcen eingespart und Abfallmengen drastisch gesenkt werden. Solche Systeme fördern zudem den kreativen Umgang mit bestehenden Materialien und den Wandel hin zu einer Circular Economy im Bauwesen.
Recycling gewinnt im Bauwesen nicht nur hinsichtlich der Entsorgung, sondern vor allem im Rahmen der Materialneuproduktion an Bedeutung. Moderne Technologien ermöglichen es, mineralische Baustoffe, Metalle oder Kunststoffe effizient aufzubereiten und wiederzuverwerten. Dabei entstehen recycelte Baustoffe mit vergleichbaren oder sogar verbesserten Eigenschaften im Vergleich zu Primärmaterialien. Das gezielte Design für Demontage, sogenannte Design-for-Disassembly-Konzepte, erleichtert zudem eine sortenreine Rückführung und schafft die Grundlagen für kontinuierliche Materialkreisläufe.